Stadtmusik

Sie & Er

Diesen Monat träumt sich die Stadtmusikschreiberin in die Kneipen Spaniens, stürzt sich auf den Dancefloor und sieht sich ein Musikvideo besonders gerne an.

Von Miriam Suter

Girlpower mit Beyoncé: «Lemonade»


Oh, Queen Bey. Ich muss gestehen, ich war nie eine waschechte Beyoncé-Anhängerin, zumindest nicht, was die Musik betrifft. Nach ihrem Auftritt an den VMAs vor zwei Jahren, an dem sie auf ihrer Bühne riesengross das Wort «Feminist» einblenden liess und nach ihrem Einsatz für die Bewegung «Black Lives Matter» am diesjährigen Superbowl, habe ich mich ein kleines bisschen verguckt. Beyoncés neues Album ist somit das erste, das ich mir bewusst von vorne bis hinten angehört habe. Mein Fazit: Solide Arbeit, die aber leider manchmal etwas lieblos daher kommt, was die Produktion angeht. Aber hey, Jack White und Kendrick Lamar sind unter anderem mit dabei! Definitive Favoriten, weil echt stark und voller Girlpower: «Hold Up», «Daddy Lessons» und, natürlich, der Überhit «Formation». Damit in den Ohren durch die Strassen laufen und keiner kann dir was. Ebenfalls bezaubernd: Die Musikvideos, die die Queen zu einem einstündigen Film – heute nennt man das ja «Visual Album» aneinendergereiht hat.



Es gibt CDs zu gewinnen! Wir verlosen zwei Mal das  neue Album «Lemonade» von Beyoncé. Ein E-Mail an info@weloveaarau.ch mit Name, Adresse und dem Betreff «Liberté, Egalité, Beyoncé » bis heute Mittwoch, 8. Juni 2016, 23:59 Uhr, genügt, um an der Verlosung mitzumachen. Die Gewinner/innen werden schriftlich benachrichtigt. Viel Glück!

Tanzbares mit The Kills: «Ash and Ice»


Ganz ehrlich, mich hat das Cover des Albums ja praktisch schon zum Kauf animiert. Und dann noch der Fakt, dass eine meiner liebsten Lärmig-aber-gut-Bands meiner Teenagerzeit nach vier Jahren wieder eine Platte rausbringt. Schon der Opener «Doing It To Death» überzeugt mich: Viel Bass, schön düster, kraftvoll und als Garnitur Alison Mossharts gewohnt einzigartige Stimme. Alles in allem klingt das Album sehr nach The Kills, ist aber etwas mehr Dancefloor und etwas weniger angry young folks, als die Beiden uns auch schon präsentiert haben. Stört mich aber nicht gross, ich tanze ja schliesslich ganz gerne. Vor allem zu guter Musik.


Samtiges mit Bob Dylan: «Fallen Angels»


Was kann ich sagen, wir reden hier von Bob Dylan, dem Meister der musikalischen Verwandlung, und ich bin ihm verfallen, seit er mir das erste Mal «Like A Rolling Stone» durchs Lockenhaar ins Ohr genäselt hat.  Ich persönlich mag ja seine Mir -scheissegal-ich-mach-jetzt-alles-anders-Phase, die er in den 60ern hatte, am allerliebsten. Sein neues Album «Fallen Angels» klingt nun derart wohlig-warm und samtig, da will ich am liebsten den ganzen Abend in einer schummrigen Kneipe in Barcelona sitzen, seinen Texten und Melodien zuhören und Whiskey trinken. Und ich trinke nicht einmal gerne Whiskey.

Bildnachweis: www.dailymontmartre.com