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Neuer Roman von Antonia Baum über eine Frau und ihrer Entscheidung

In ihrem neuen Roman schreibt Antonia Baum die Geschichte einer Frau, aber auch über eine sensible wie auch gesellschaftspolitisch umstrittene Thematik.

Von Carine Büscher

 

Laura geht durch eine Phase tiefgreifender persönlicher und existenzieller Unsicherheit. Sie ist alleinerziehende Mutter, arbeitet in einer gynäkologischen Praxis und versucht parallel, ihre Dissertation zu beenden. Als sie feststellt, dass sie erneut schwanger ist, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Möchte sie dieses Kind bekommen – und kann sie das unter den aktuellen Umständen überhaupt?
Während sie in ihrer Praxis arbeitet, erlebt sie Gespräche und Situationen mit anderen Frauen, die selbst vor Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt oder Abbruch stehen. Diese Eindrücke lassen Laura über ihr eigenes Leben, ihre Wünsche, Ängste und Möglichkeiten nachdenken. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Beobachtung und Selbstreflexion – und es wird deutlich, wie sehr persönliche Entscheidungen mit gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenbildern verknüpft sind.
Der Roman ist eindringlich und konzentriert erzählt. Er gibt Einblick in den inneren Konflikt einer Frau, die versucht, zwischen Verantwortungsgefühl, Überforderung und Selbstbestimmung einen Weg zu finden. Achte Woche ist kein lauter Roman, aber einer, der lange nachwirkt – gerade weil er mehr fragt, als er beantwortet.
Antonia Baum, geboren 1984, ist eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin (u.a. für «Die Zeit»). Sie hat Literaturwissenschaft, Geschichte und Kulturwissenschaft studiert.
In ihren literarischen Werken beschäftigt sie sich häufig mit Themen wie Mutterschaft, Identität und gesellschaftlichen Rollenbildern.

Das Buch ist in der Stadtbibliothek Aarau ausgeliehen werden.
Achte Woche / Antonia Baum. Claassen, 2025.