Mexiko-Stadt, Millionenmetropole, Verkehrslärm bis tief in die Nacht. Dagegen Aarau: Kopfsteinpflaster, Sonntagsmarkt, Nachtruhe ab 22 Uhr. «Es war ein kleiner Kulturschock», erinnert sich Ana Camacho und lacht. Als die gebürtige Mexikanerin ihren Partner Roman kennenlernt, leben die beiden zunächst drei Jahre in ihrer Heimatstadt. Dann entsteht die Idee, in die Schweiz zu ziehen. Für Ana ist klar: Wenn sie Mexiko verlässt, dann nur für eine richtige Stadt. «Zürich wäre mein Favorit gewesen», erzählt sie. Doch Romans Familie lebt in Gränichen. Aarau wird zum Kompromiss. Und später zur Liebe auf den zweiten Blick.
Ich treffe Ana im «Byro» zum Kafi. Wir sitzen am Fenster mit Blick auf die Rathausgasse. Mehrmals wird Ana erkannt und winkt den Vorbeigehenden zu. Man merkt: sie gehört hierher. Lachend erzählt Ana, wie viele Bekannte ihr Aarau vor neun Jahren als «grosse Stadt» verkaufen wollten. «Für mich war das ein Dorf», berichtet sie. Aber je länger sie bleibt, desto mehr verändert sich der Blick: die Nähe zur Natur, die Vielfalt der Stadt, die Aare zehn Minuten entfernt. Im Deutschkurs lernt sie eine Brasilianerin kennen, mit der sie zum ersten Mal in die Aare steigt. Seither gehört der «Sommerschwumm» zu ihrem Glücksprogramm.
Alles kommt in Fluss
Beruflich fängt Ana in der Schweiz trotz abgeschlossenem Studium der Kommunikationswissenschaften bei null an. Die Sprache ist ihre grösste Hürde. Sie kellnert im «Summertime» und in der «Schwanbar», lernt so auch die Menschen in Aarau besser kennen. Später findet sie eine Stelle im «Kaufhaus zum Glück», bringt sich dort stark ein und besucht Weiterbildungen im kaufmännischen Bereich.
Was viele nicht wissen: In Mexiko führte sie vor ihrem Umzug bereits ein eigenes Kleinunternehmen. Der Wunsch nach etwas Eigenem begleitet sie also längst. 2025 wagt Ana schliesslich den Schritt in die Selbstständigkeit. «Limón & Sal» heisst ihr Concept Store, übersetzt heisst das «Limette und Salz». Zwei Zutaten, ohne die in Mexiko fast nichts geht. Der Laden führt vor allem Produkte aus Lateinamerika, gemischt mit diversen schönen Dingen und noch schöneren Sachen aus der ganzen Welt. «Plötzlich ging alles so unkompliziert. Die Idee, die Zusage fürs Lokal an der Rathausgasse, der Mietvertrag. Da wusste ich: Wenn alles so fliesst, will es das Universum so», erinnert sich Ana.
«Ich möchte Aarau etwas zurückgeben»
Seit etwas mehr als einem Monat ist der Store geöffnet. Die Wände leuchten in kräftigen Farben, damit es selbst an grauen Wintertagen warm und einladend wirkt. Die fein säuberlich ausgestellten Gegenstände fangen den Blick des Betrachters. Gefühlt jeden Tag kommt jemand vorbei, der über Mexiko sprechen will – Menschen mit Reiseerinnerungen, mit Fernweh, Latinos, die ein Stück Heimat in Aarau finden. Doch Ana möchte keine Exotin werden: «Mir geht es nicht darum, Mexiko hier gross zu machen.» Sondern: «Ich möchte Aarau etwas zurückgeben.»
Wenn Ana abends die Tür zu «Limón & Sal» schliesst, ist da vor allem Dankbarkeit. Für die Unterstützung ihrer Familie in Mexiko und in der Schweiz. Für die Freundschaften, die Aare, die Chance, neu anzufangen. «Das Wertvollste ist, dass ich hier sein darf, geliebt werde und arbeiten kann, wofür mein Herz schlägt. Ich hätte nie gedacht, dass all meine Ideen in einer so kleinen Stadt Platz finden», sagt sie und lächelt. Offenbar brauchte es Aarau, damit die Träume gross werden konnten.
Ich treffe Ana im «Byro» zum Kafi. Wir sitzen am Fenster mit Blick auf die Rathausgasse. Mehrmals wird Ana erkannt und winkt den Vorbeigehenden zu. Man merkt: sie gehört hierher. Lachend erzählt Ana, wie viele Bekannte ihr Aarau vor neun Jahren als «grosse Stadt» verkaufen wollten. «Für mich war das ein Dorf», berichtet sie. Aber je länger sie bleibt, desto mehr verändert sich der Blick: die Nähe zur Natur, die Vielfalt der Stadt, die Aare zehn Minuten entfernt. Im Deutschkurs lernt sie eine Brasilianerin kennen, mit der sie zum ersten Mal in die Aare steigt. Seither gehört der «Sommerschwumm» zu ihrem Glücksprogramm.
Alles kommt in Fluss
Beruflich fängt Ana in der Schweiz trotz abgeschlossenem Studium der Kommunikationswissenschaften bei null an. Die Sprache ist ihre grösste Hürde. Sie kellnert im «Summertime» und in der «Schwanbar», lernt so auch die Menschen in Aarau besser kennen. Später findet sie eine Stelle im «Kaufhaus zum Glück», bringt sich dort stark ein und besucht Weiterbildungen im kaufmännischen Bereich.
Was viele nicht wissen: In Mexiko führte sie vor ihrem Umzug bereits ein eigenes Kleinunternehmen. Der Wunsch nach etwas Eigenem begleitet sie also längst. 2025 wagt Ana schliesslich den Schritt in die Selbstständigkeit. «Limón & Sal» heisst ihr Concept Store, übersetzt heisst das «Limette und Salz». Zwei Zutaten, ohne die in Mexiko fast nichts geht. Der Laden führt vor allem Produkte aus Lateinamerika, gemischt mit diversen schönen Dingen und noch schöneren Sachen aus der ganzen Welt. «Plötzlich ging alles so unkompliziert. Die Idee, die Zusage fürs Lokal an der Rathausgasse, der Mietvertrag. Da wusste ich: Wenn alles so fliesst, will es das Universum so», erinnert sich Ana.
«Ich möchte Aarau etwas zurückgeben»
Seit etwas mehr als einem Monat ist der Store geöffnet. Die Wände leuchten in kräftigen Farben, damit es selbst an grauen Wintertagen warm und einladend wirkt. Die fein säuberlich ausgestellten Gegenstände fangen den Blick des Betrachters. Gefühlt jeden Tag kommt jemand vorbei, der über Mexiko sprechen will – Menschen mit Reiseerinnerungen, mit Fernweh, Latinos, die ein Stück Heimat in Aarau finden. Doch Ana möchte keine Exotin werden: «Mir geht es nicht darum, Mexiko hier gross zu machen.» Sondern: «Ich möchte Aarau etwas zurückgeben.»
Wenn Ana abends die Tür zu «Limón & Sal» schliesst, ist da vor allem Dankbarkeit. Für die Unterstützung ihrer Familie in Mexiko und in der Schweiz. Für die Freundschaften, die Aare, die Chance, neu anzufangen. «Das Wertvollste ist, dass ich hier sein darf, geliebt werde und arbeiten kann, wofür mein Herz schlägt. Ich hätte nie gedacht, dass all meine Ideen in einer so kleinen Stadt Platz finden», sagt sie und lächelt. Offenbar brauchte es Aarau, damit die Träume gross werden konnten.


