Aarau wird oft als «Städtli» oder «herzigi chlini Stadt» bezeichnet. Doch wirft man einen genauen Blick auf die Kantonshauptstadt, fallen einem viele Parallelen zu Metropolen auf. Wir nehmen dich mit auf eine Interrail-Reise durch AaraUrban *Abfahrt in einer Minute*.
*Auf Ihrer rechten Seite sehen Sie die Metropole Wien*, ruft es durch die Lautsprecheranlage des Zuges, während er an einem nach typischen Wiener Café aussehenden Lokal, dem Brändli, vorbeifährt. Fast wie im Café Central in Wien, in welchem sich Journalist:innen und Schriftsteller:innen wie Egon Friedell aufhielten, so ist auch das Brändli in Aarau weltweit bekannt. Die Queen Mom liess sich Brändli Bomben in den Buckingham Palace liefern und man fühlt sich hier in ein anderes Zeitalter versetzt.
Gerade von der ehemaligen Queen gesprochen, da werden wir bei der Ankunft in London gewarnt: *Please mind the gap!* Nach der langen Zugreise verweilen wir im Home Shop und erwerben ein paar englische Seifen und wunderschöne Liberty Stoffe, um uns Kleidungsstücke ganz nach dem Vorbild der Londoner Fashion-Szene zu nähen (oder vielleicht ein Prinzessinnenkleid, inspiriert am alten Königshaus).
Eine Teestunde in den eigenen vier Wänden ermöglicht das Teeblatt. Nicht nur findet man eine grosse Auswahl an Tees, sondern auch wunderschöne passende Tassen, um die perfekte Teatime geniessen zu können.
Keine Sorge, für diejenigen, welche weniger Tee-affin sind und sich lieber ein Bier zur Erholung gönnen, bietet Aarau das passende Lokal: das Penny Farthing, ein traditionelles britisches Pub. Cheers!
*Bienvenue à Paris*, begrüsst einen der 62m Obertorturm fast wie der Eiffelturm, bei der Einfahrt in Paris, vor der Aarauer Altstadt.
Der Höhen- und Materialunterschied ist zwar signifikant, doch beide Türme sind Wahrzeichen einer Stadt bekannt und begehbar, mit einer tollen Aussicht über die jeweiligen Städte. In Gehdistanz das passende Restaurant, die «Crêperie».
Kaum durch Paris, schon in Berlin. Der neue «ALO Kiosk», ganz im Stil von Berlins «Spätis» erfüllt Lydias Berlinerinnenherz mit Freude. Die Nostalgie an ihrer Heimatstadt (nebst Aarau ;)) erweckt aber nicht nur der Späti, sondern auch die vielen Skater:innen, welche in Aarau unterwegs sind und im Schachen ihr Können zeigen. In einem vergangenen Gastkommentar, haben wir über das musikalische Aarau berichtet und wurden darauf aufmerksam gemacht, wie gross Aaraus Techno-Szene ist. Ob Aarau dem Berghain demnächst Konkurrenz machen wird?
Die Garage Bar in Aarau mit ihrer städtischen, alternativen und künstlerischen Einrichtung und der Mischung an Besucher:innnen und diversen Veranstaltungen und Konzerten – fast wie ein Abend in der Kulturbrauerei in Berlin – Musik & Drinks, alles was ein Herz begehrt.
Plötzlich kommt einem Grass-Geruch entgegen, ah ja, direkt gegenüber der Garage ist ein Hanf-Laden, wir sind nun wohl in Amsterdam. Das Gefühl hat man auch beim Park am Rosengarten (ebenfalls aufgrund des Geruchs) oder generell in Aarau aufgrund der zahlreichen Velos. Wir sehen etliche Kräne, überall wird gebaut, genau wie in den grossen Städten dieser Welt. Die Bahnhofstrasse mit den prächtigen Bank- und Postgebäuden macht ganz schön Eindruck. Zum Glück sitzen wir im Zug, denn gegen 17 Uhr ist es hier ganz schön verstopft; eine rush hour; big city eben.
Unser nächster Abstecher ist Neapel. Ob bei der Pizzeria Peppino oder im Ristorante il core mio. Der Duft von frischer Pizza lässt uns einen Moment la bella vita erleben. Ebenso ein Gelato von Fab & John, ein Espresso im Petite italie (dazu läuft italienischer Schlager) oder beim Kaufen von Pasta fresca im Al solito posto. Die Pontoniere bewegen ihre Schiffe kraftvoll über die Aare – ja, sind wir denn jetzt sogar in Venedig?
Durch das Fenster des Zuges sehen wir Einzigart; chice und schlichte Einrichtungsartikel und zeitlose Accessoires, fast ein bisschen wie in Kopenhagen. Auch die grossen Scheiben und der lässige Stil des BYRO in der Rathausgasse lassen Grossstadtstimmung aufkommen.
*Endstation, Budapest* Kaum ausgestiegen haben wir einen der schönsten Blicke auf die Kantonshauptstadt. Wie von der Kuppel der St. Stephans-Basilika in Budapest sieht man vom Alpenzeiger auf die ganze Stadt. Ein schöner Ausgleich zum Tumult inmitten der Stadt.
Aber es fällt uns bei dieser Reise durch Aarau doch auch einiges auf, was vielleicht nicht ganz so grossstädisch ist. Hier fährt keine U-Bahn, Metro oder Tram. Hier werden etliche der Fristen und meist auch der Budgets eingehalten. Hier hat es nicht so viel Dreck wie in den grossen Metropolen dieser Welt. Hier kann man kaum anonym und unentdeckt im Trainer durch die Stadt huschen. Fast immer trifft man Bekannte oder Bekannte von Bekannten. Sonntags stellen wir immer wieder fest; ganz so urban ist Aarau vielleicht doch nicht. Die Stadt ist wie ausgestorben, ein geöffnetes, nicht völlig überfülltes, Café zu finden ist eine echte Herausforderung. Unser Freundeskreis aus grösseren Städten staunt immer «wie bitte, eure Läden schliessen um 18.30?». Ja, und am Wochenende sogar noch früher…aber all diese kleinen «Probleme» nimmt man doch in Kauf für ein Leben in einer schönen und ordentlichen Kleinstadt in Naturnähe, oder?
Hermann Burgers Zitat hat uns inspiriert, über Aarau und auch seine Rolle nachzudenken. Ist es eine Weltstadt? Eine Kantonshauptstadt in jeden Fall. Und die Hauptstadt der Schweiz war es ja sogar auch mal. Schreibt uns gerne eure Gedanken auf unserem Instagram @insideaarau. Was macht Aarau urban und zu einer Weltstadt, was eher nicht?
Wir wollen gar nicht wertend werden. Manchmal brauchts die Grossstadt. Manchmal die Kleinstadt.
Es ist die perfekte Mischung, die Aarau ausmacht.
*Auf Ihrer rechten Seite sehen Sie die Metropole Wien*, ruft es durch die Lautsprecheranlage des Zuges, während er an einem nach typischen Wiener Café aussehenden Lokal, dem Brändli, vorbeifährt. Fast wie im Café Central in Wien, in welchem sich Journalist:innen und Schriftsteller:innen wie Egon Friedell aufhielten, so ist auch das Brändli in Aarau weltweit bekannt. Die Queen Mom liess sich Brändli Bomben in den Buckingham Palace liefern und man fühlt sich hier in ein anderes Zeitalter versetzt.
Gerade von der ehemaligen Queen gesprochen, da werden wir bei der Ankunft in London gewarnt: *Please mind the gap!* Nach der langen Zugreise verweilen wir im Home Shop und erwerben ein paar englische Seifen und wunderschöne Liberty Stoffe, um uns Kleidungsstücke ganz nach dem Vorbild der Londoner Fashion-Szene zu nähen (oder vielleicht ein Prinzessinnenkleid, inspiriert am alten Königshaus).
Eine Teestunde in den eigenen vier Wänden ermöglicht das Teeblatt. Nicht nur findet man eine grosse Auswahl an Tees, sondern auch wunderschöne passende Tassen, um die perfekte Teatime geniessen zu können.
Keine Sorge, für diejenigen, welche weniger Tee-affin sind und sich lieber ein Bier zur Erholung gönnen, bietet Aarau das passende Lokal: das Penny Farthing, ein traditionelles britisches Pub. Cheers!
*Bienvenue à Paris*, begrüsst einen der 62m Obertorturm fast wie der Eiffelturm, bei der Einfahrt in Paris, vor der Aarauer Altstadt.
Der Höhen- und Materialunterschied ist zwar signifikant, doch beide Türme sind Wahrzeichen einer Stadt bekannt und begehbar, mit einer tollen Aussicht über die jeweiligen Städte. In Gehdistanz das passende Restaurant, die «Crêperie».
Kaum durch Paris, schon in Berlin. Der neue «ALO Kiosk», ganz im Stil von Berlins «Spätis» erfüllt Lydias Berlinerinnenherz mit Freude. Die Nostalgie an ihrer Heimatstadt (nebst Aarau ;)) erweckt aber nicht nur der Späti, sondern auch die vielen Skater:innen, welche in Aarau unterwegs sind und im Schachen ihr Können zeigen. In einem vergangenen Gastkommentar, haben wir über das musikalische Aarau berichtet und wurden darauf aufmerksam gemacht, wie gross Aaraus Techno-Szene ist. Ob Aarau dem Berghain demnächst Konkurrenz machen wird?
Die Garage Bar in Aarau mit ihrer städtischen, alternativen und künstlerischen Einrichtung und der Mischung an Besucher:innnen und diversen Veranstaltungen und Konzerten – fast wie ein Abend in der Kulturbrauerei in Berlin – Musik & Drinks, alles was ein Herz begehrt.
Plötzlich kommt einem Grass-Geruch entgegen, ah ja, direkt gegenüber der Garage ist ein Hanf-Laden, wir sind nun wohl in Amsterdam. Das Gefühl hat man auch beim Park am Rosengarten (ebenfalls aufgrund des Geruchs) oder generell in Aarau aufgrund der zahlreichen Velos. Wir sehen etliche Kräne, überall wird gebaut, genau wie in den grossen Städten dieser Welt. Die Bahnhofstrasse mit den prächtigen Bank- und Postgebäuden macht ganz schön Eindruck. Zum Glück sitzen wir im Zug, denn gegen 17 Uhr ist es hier ganz schön verstopft; eine rush hour; big city eben.
Unser nächster Abstecher ist Neapel. Ob bei der Pizzeria Peppino oder im Ristorante il core mio. Der Duft von frischer Pizza lässt uns einen Moment la bella vita erleben. Ebenso ein Gelato von Fab & John, ein Espresso im Petite italie (dazu läuft italienischer Schlager) oder beim Kaufen von Pasta fresca im Al solito posto. Die Pontoniere bewegen ihre Schiffe kraftvoll über die Aare – ja, sind wir denn jetzt sogar in Venedig?
Durch das Fenster des Zuges sehen wir Einzigart; chice und schlichte Einrichtungsartikel und zeitlose Accessoires, fast ein bisschen wie in Kopenhagen. Auch die grossen Scheiben und der lässige Stil des BYRO in der Rathausgasse lassen Grossstadtstimmung aufkommen.
*Endstation, Budapest* Kaum ausgestiegen haben wir einen der schönsten Blicke auf die Kantonshauptstadt. Wie von der Kuppel der St. Stephans-Basilika in Budapest sieht man vom Alpenzeiger auf die ganze Stadt. Ein schöner Ausgleich zum Tumult inmitten der Stadt.
Aber es fällt uns bei dieser Reise durch Aarau doch auch einiges auf, was vielleicht nicht ganz so grossstädisch ist. Hier fährt keine U-Bahn, Metro oder Tram. Hier werden etliche der Fristen und meist auch der Budgets eingehalten. Hier hat es nicht so viel Dreck wie in den grossen Metropolen dieser Welt. Hier kann man kaum anonym und unentdeckt im Trainer durch die Stadt huschen. Fast immer trifft man Bekannte oder Bekannte von Bekannten. Sonntags stellen wir immer wieder fest; ganz so urban ist Aarau vielleicht doch nicht. Die Stadt ist wie ausgestorben, ein geöffnetes, nicht völlig überfülltes, Café zu finden ist eine echte Herausforderung. Unser Freundeskreis aus grösseren Städten staunt immer «wie bitte, eure Läden schliessen um 18.30?». Ja, und am Wochenende sogar noch früher…aber all diese kleinen «Probleme» nimmt man doch in Kauf für ein Leben in einer schönen und ordentlichen Kleinstadt in Naturnähe, oder?
Hermann Burgers Zitat hat uns inspiriert, über Aarau und auch seine Rolle nachzudenken. Ist es eine Weltstadt? Eine Kantonshauptstadt in jeden Fall. Und die Hauptstadt der Schweiz war es ja sogar auch mal. Schreibt uns gerne eure Gedanken auf unserem Instagram @insideaarau. Was macht Aarau urban und zu einer Weltstadt, was eher nicht?
Wir wollen gar nicht wertend werden. Manchmal brauchts die Grossstadt. Manchmal die Kleinstadt.
Es ist die perfekte Mischung, die Aarau ausmacht.
Über
Ausgewählte Aarauerinnen und Aarauer schreiben in der Rubrik «Gastkommentar» über ihre Sicht auf die Dinge und die Stadt.
Lydia Klotz und Eleonora Sartori sind zwei reisefreudige, musikbegeisterte und modeinteressierte Stundentinnen, die es lieben, Aarau immer wieder aufs Neue zu entdecken und Projekte (bspw. Postkarten) für und mit der Stadt zu realisieren.
Auf ihrem Aarau-Stadtplan und dem Instagram-Account @insideaarau geben sie Aarauempfehlungen und verraten Geheimtipps.