Jakob wird 50. Und es ist klar: «Es wird nicht gefeiert.» Dies lässt er auch seine beste Freundin Ellen wissen. Wie solle das gehen «in diesen Zeiten, wie man die Laune dafür aufbringen könne. Kriege, Anschläge, Epidemien, Naturkatastrophen und andere Wahlerfolge, die einem die letzte Hoffnung austrieben.» Doch eigentlich ist es vielmehr sein Scheitern, das ihn grämt. Retrospektiv ist sein Leben weder beruflich noch privat so verlaufen, wie gewünscht. Und irgendwie sieht man ihm dies an.
Ellen gibt Jakob insgeheim eine letzte Chance, aus seiner Lethargie zu erwachen. Sie inszeniert an seinem Geburtstag «zufällige» Treffen mit Personen, die in Jakobs Leben eine wichtige Rolle gespielt haben. Durch jede Begegnung wird Jakob als Person greifbarer. Stück für Stück fügt sich seine Geschichte zusammen. Schon ganz zu Beginn des Tages erkennt er: «Wir gaben den Coronajahren die Schuld an der Müdigkeit, dem sozialen Rückzug, dem geschrumpften Freundeskreis, den missglückten Chancen, dem Niedergang der Karrieren (..) Doch nichts davon kam von aussen, es kam alles aus uns selbst». Während Jakob mit jedem Wiedersehen innerlich heilt, wird sein Körper durch unglaubliche Missgeschicke von Mal zu Mal geschundener. Slapstickartig beschreibt Fricke wie Jakob einen Zahn verliert, von einem Dealer zusammengeschlagen wird oder sich einfach nur den Fuss stösst und danach kaum mehr gehen kann. Neben der klaren Sprache ist es die Komik, die diesem kurzen Roman trotz seiner bedrückten Ausganglage eine herrliche Leichtigkeit verleiht. Gar so viel, dass man mit Jakob feiern möchte: Auf die Erinnerungen, auf die Neuanfänge, auf das Leben!
Das Buch kann in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.
Ellen gibt Jakob insgeheim eine letzte Chance, aus seiner Lethargie zu erwachen. Sie inszeniert an seinem Geburtstag «zufällige» Treffen mit Personen, die in Jakobs Leben eine wichtige Rolle gespielt haben. Durch jede Begegnung wird Jakob als Person greifbarer. Stück für Stück fügt sich seine Geschichte zusammen. Schon ganz zu Beginn des Tages erkennt er: «Wir gaben den Coronajahren die Schuld an der Müdigkeit, dem sozialen Rückzug, dem geschrumpften Freundeskreis, den missglückten Chancen, dem Niedergang der Karrieren (..) Doch nichts davon kam von aussen, es kam alles aus uns selbst». Während Jakob mit jedem Wiedersehen innerlich heilt, wird sein Körper durch unglaubliche Missgeschicke von Mal zu Mal geschundener. Slapstickartig beschreibt Fricke wie Jakob einen Zahn verliert, von einem Dealer zusammengeschlagen wird oder sich einfach nur den Fuss stösst und danach kaum mehr gehen kann. Neben der klaren Sprache ist es die Komik, die diesem kurzen Roman trotz seiner bedrückten Ausganglage eine herrliche Leichtigkeit verleiht. Gar so viel, dass man mit Jakob feiern möchte: Auf die Erinnerungen, auf die Neuanfänge, auf das Leben!
Das Buch kann in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.
Fricke, Lucy / Das Fest. Claassen, 2024.
Über
Leseecke
Das Team der Stadtbibliothek gibt monatlich einen Lieblings-Lesetipp preis. Die Stadtbibliothek bietet 7 Tage die Woche eine grosse Auswahl an Romanen, Sachbüchern, E-Books, Hörbüchern und Spielfilmen. www.stadtbibliothekaarau.ch
Rahel Leibacher, Fachstelle Leseförderung. Neben Kinder- und Jugendliteratur liest sie gerne historische, gesellschaftskritische und feministische Belletristik sowie Sachbücher zu psychologischen, philosophischen und gesellschaftlichen Themen.