Garten, Leseecke

Das Gartenzimmer

Das Buch erzählt die Geschichte eines Hauses und dessen Bewohner:innen in Berlin.

Von Elsbeth Bircher Grimm

 

Das Ehepaar Rosen lässt 1909 auf seinem Grundstück ein neues Haus bauen. Für den Architekten Max Taubert ist die Villa Rosen das erste Projekt, das nach seinen Plänen in gebaut wird. Adam und Elsa Rosen ziehen in das neue Haus ein und legen einen schönen Garten an. Im Krieg ist Elsa Rosen bereits verwitwet, ein Teil des Hauses wird von der NS beschlagnahmt, ihr bleiben nur die Räume im Obergeschoss. Nach dem Krieg steht das Haus leer und zerfällt langsam. In den Neunzigerjahren entdeckt ein reiches junges Paar das leerstehende Haus. Hannah und Frieder Lekebusch restaurieren die Villa aufwendig und stellen den Originalzustand wieder her. Das Haus wird zum Lebensinhalt für Hannah und zu einem Pilgerort für Taubert-Fans, Künstler und einflussreiche Journalisten. Durch Zufall erfährt Hannahs Sohn Luis aber von der dunklen NS-Vergangenheit des Hauses. Er hat sich noch nie wohlgefühlt im Haus und hat nun seine Erklärung, er glaubt das Haus sei von etwas Bösem besessen.
«Das Gartenzimmer» spannt einen Bogen von der Aufbruchstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in die Gegenwart. Die Erzählung springt zwischen den Zeiten, sie nähert sich von zwei Enden her der Zeit des Nationalsozialismus.

Architekturinteressierte Leserinnen und Leser möchten natürlich gerne wissen, wer das Vorbild für die fiktive Figur von Max Taubert ist, aber das Geheimnis wird vom Autor nicht gelüftet. Ein gutes Buch für Leserinnen:innen, welche an Architektur und an Geschichte interessiert sind.

Das Buch ist in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.
Andreas Schäfer / Das Gartenzimmer. DuMont, 2020.