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Die Hoffnung der Chani Kaufman

Nach dem Roman «Die Hochzeit der Chani Kaufman» folgt nun der nicht minder spannende Roman «Die Hoffnung der Chani Kaufmann».

Von Beatrice Altorfer

 

In ihrem Fortsetzungsroman nimmt Eve Harris den Erzählfaden ihres ersten Buches «Die Hochzeit der Chani Kaufman» wieder auf. Die quirlige und lebenslustige Chani Kaufman ist trotz aller Widerstände ihrer Schwiegermutter endlich glücklich verheiratet. Als jüdisch-orthodoxe Ehefrau hat sie nun die Pflicht, so schnell wie möglich Mutter zu werden. Chani und Baruch geben sich alle Mühe, aber es will einfach nicht klappen. Und leider entspricht der Rat der Ärztin in der Kinderwunschklinik nicht den orthodoxen Regeln. Nach fast einem Jahr trifft Chani Rivka, die Frau von Rabbi Chaim. Diese gibt ihr einen sehr unorthodoxen Rat, der Chani aus der Patsche helfen könnte.

Rivka hat ihrerseits die jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft verlassen und versucht nun, mit dem Verlust der familiären Geborgenheit zurechtzukommen. Ihre flügge gewordenen Kinder sind hin- und hergerissen zwischen dem abgeschotteten Leben in der jüdisch-orthodoxen Gemeinde und den Verlockungen des säkularen Lebens. Sie müssen zwischen der gesellschaftlichen Verachtung für die Tat ihrer Mutter, ihren persönlichen Bedürfnissen und ihrer Trauer einen Weg in ihr eigenes Leben finden.

Eve Harris› zweiter Roman über Chani Kaufman ist tragisch und humorvoll zugleich. Intrigen, Engstirnigkeit, aber auch Lebenslust prägen den Alltag der Protagonist*innen. Harris arbeitete mehrere Jahre als Lehrerin an einer jüdisch-orthodoxen Mädchenschule. Ihre Geschichte öffnet ein Fenster in die verschlossene jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft Londons.

Das Buch kann in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.
Die Hoffnung der Chani Kaufman / Eve Harris, Diogenes 2024.