Volker Reinhardt, deutscher Historiker und Professor für Geschichte an der Universität Freiburg, schreibt in seinem neuen Buch über eine der grössten Pandemien der Weltgeschichte, die Grosse Pest im Zeitraum von 1347 bis 1353. Im einleitenden Kapitel mit dem Titel «Zeiten der Verunsicherung – einst und heute» führt er an das Thema heran und stellt einen Vergleich mit der Corona-Pandemie an, wobei er auch betont, dass ein Vergleich nur dann wissenschaftlich korrekt und legitim sei, wenn über die Ähnlichkeiten und Unterschiede hinaus auch die fundamentale Andersartigkeit dieser fernen Zeit verdeutlicht wird. Diesem Anspruch folgend zeichnet Reinhardt ein vielschichtiges Bild des spätmittelalterlichen Europas und seinem Ringen mit einer unbekannten Krankheit und ihren gravierenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen. Damit ermöglicht er der Leserin und dem Leser «im Spiegel der Vergangenheit zugleich das eigene Verhalten in der Gegenwart zu betrachte, zu prüfen und zu bewerten» .
Umgekehrt ist die Corona-Pandemie auch ein Anlass, um eine neue Sicht auf die alten mittelalterlichen Quellen zu werfen. Reinhardt beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie die Menschen vor fast 700 Jahren auf die Krise reagiert und welchen Sinn sie der Pandemie zugeschrieben haben. Aber auch wie die Pandemie künstlerisch verarbeitet wurde und vor allem, welche Auswirkungen die Pest auf die Wirtschaft und Politik hatte. Als Quellen dienen Reinhardt die Pestberichte von Zeitgenossen, welche besonders in Italien zahlreich vorhanden sind.
Bei Schlagwörtern wie «Abwehrmassnahmen», «Überlebensstrategien» und «Schuldzuweisung» fühlt man sich stets an die eigene Situation erinnert, was einen für die Situation der Menschen im Europa des 14. Jahrhunderts sensibilisieren mag und gleichzeitig ermöglicht einem dieses Buch auch eine neue Sicht auf unsere Zeit.
Volker Reinhardt ist Professor für Geschichte an der Universität Freiburg und gehört international zu den führenden Italien-Historikern. Bei C.H. Beck erschien von ihm zuletzt das viel gerühmte Buch «Die Macht der Schönheit. Kulturgeschichte Italiens«. Für sein Lebenswerk wurde Reinhardt 2020 mit dem Preis der Kythera-Kulturstiftung ausgezeichnet.
Das Buch ist in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.
Umgekehrt ist die Corona-Pandemie auch ein Anlass, um eine neue Sicht auf die alten mittelalterlichen Quellen zu werfen. Reinhardt beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie die Menschen vor fast 700 Jahren auf die Krise reagiert und welchen Sinn sie der Pandemie zugeschrieben haben. Aber auch wie die Pandemie künstlerisch verarbeitet wurde und vor allem, welche Auswirkungen die Pest auf die Wirtschaft und Politik hatte. Als Quellen dienen Reinhardt die Pestberichte von Zeitgenossen, welche besonders in Italien zahlreich vorhanden sind.
Bei Schlagwörtern wie «Abwehrmassnahmen», «Überlebensstrategien» und «Schuldzuweisung» fühlt man sich stets an die eigene Situation erinnert, was einen für die Situation der Menschen im Europa des 14. Jahrhunderts sensibilisieren mag und gleichzeitig ermöglicht einem dieses Buch auch eine neue Sicht auf unsere Zeit.
Volker Reinhardt ist Professor für Geschichte an der Universität Freiburg und gehört international zu den führenden Italien-Historikern. Bei C.H. Beck erschien von ihm zuletzt das viel gerühmte Buch «Die Macht der Schönheit. Kulturgeschichte Italiens«. Für sein Lebenswerk wurde Reinhardt 2020 mit dem Preis der Kythera-Kulturstiftung ausgezeichnet.
Das Buch ist in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.
Volker Reinhardt / Die Macht der Seuche, wie die Grosse Pest die Welt veränderte, 1347-1353. C.H. Beck, 2021
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Leseecke
Das Team der Stadtbibliothek gibt monatlich einen Lieblings-Lesetipp preis. Die Stadtbibliothek bietet 7 Tage die Woche eine grosse Auswahl an Romanen, Sachbüchern, E-Books, Hörbüchern und Spielfilmen. www.stadtbibliothekaarau.ch
Victoria Cogliatti, Kundendienst und Bereich Kind und Jugend. Sie interessiert sich für Geschichte, Kultur, Belletristik und kunterbunte Bilderbücher.