Stadtkinder

Kindergeburtstag – nichts für schwache Nerven

Damit neue Möglichkeiten entstehen, müssen alte Überzeugungen über Bord geworfen werden. In welchem Zusammenhang dies mit Kindergeburtstagen zu verstehen ist, schreibt Sara Müller-Bresciani im folgenden Erfahrungsbericht.

Von Sara Müller-Bresciani

Kindergeburtstage … lösen bei uns Eltern nicht selten Stressgefühle aus. So gerne man den Kleinen eine Riesenfreude machen möchte, so stark setzt man sich manchmal unbewusst unter Druck. Was braucht es für die perfekte Party?

Seit dem Kindergartenalter feiern unsere Kinder auch jedes Jahr mit ihren Freund:innen. Mit jeder Party, an welche unsere Kinder eingeladen werden, vergrössert sich auch ihr Erfahrungshorizont. Es entwickeln sich in den Köpfen der Kleinsten immer wieder neue Must-Haves für den perfekten Kindergeburtstag.

Ich kann mich noch sehr gut an meine erste auszurichtende Kindergeburtstagsparty erinnern. So nervös war ich schon lange nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, mich erst gerade mit der «neuen» Rolle als Mutter angefreundet zu haben und schon wurde ich zur Kindergeburtstags-Organisatorin befördert. Für mich war klar, ich wollte zu Hause eine einfache Feier ohne Motto und ohne viel Tamtam, sowie ich es als Kind erlebt habe. Ich überlegte mir ein kreatives Programm, um den Kindern Spass zu bieten und selber den Überblick zu behalten. Das Programm ging ich gedanklich x-fach durch und überlegte mir, ob der Ablauf sinnvoll gewählt war. Es gab soviel, was in dieser Vorbereitungsphase meine volle Aufmerksamkeit bekam. Den Kuchen suchte das Kind freudig aus und für mich war klar, ich würde das Rad nicht neu erfinden, sondern Spiele vorbereiten, die mich selbst als Kind jeweils glücklich gemacht haben: also das Schoggiwürfel-Spiel, bei dem man winterlich eingepackt die dick eingepackte Schokolade mit Besteck öffnen und essen darf, solange man die einzige Person ist, die eine 6 gewürfelt hat. Zudem würden wir sicherlich noch dieses Spiel spielen, bei dem man die Musik stoppt und sich alle auf einen Stuhl setzen müssen, mit Hilfe von Google kam ich auf den Namen des Spiels: Reise nach Jerusalem. Meine Tochter klärte mich damals auf, wie das Flaschendrehen funktioniert. Erleichterung machte sich in mir breit, als sie mir erklärte, dass das Kind, auf das der Flaschendeckel zeigt, sein Geschenk zuerst zum Auspacken geben darf.

Die erste Party verlief wie am Schnürchen. Die lieben Kinder waren wohl in guter Stimmung und meine Bemühungen hatten sich gelohnt. Vor lauter Anspannung war ich am Abend dann todmüde, aber glücklich über das erfolgreiche Fest. Daher sah ich keinen Grund dafür, die Geburtstage in Zukunft anders zu organisieren … bis vor ein paar Jahren. Wieder einmal machte ich mir im Vorfeld viele Gedanken und bereitete einige Spiele und Programmpunkte vor, wie zum Beispiel eine Schnitzeljagd. Während der Planung wurde ich bereits etwas wehmütig, wer weiss denn schon, wie lange die Kleinen noch auf diese Art und Weise ihre Geburtstage feiern möchten – und als hätten die Kinder es gespürt, diese eine Geburtstagsfeier schien irgendwie nicht mehr so harmonisch zu verlaufen. Die Stimmung drohte zu kippen, einige Kinder waren nicht mehr motiviert, dem Programm zu folgen, Stimmen wurden laut, übertönten das Geburtstagskind, das immer unglücklicher wirkt. Ich weiss nicht mehr wie, aber es gelang mir, das Ruder rumzureissen und die meisten Kinder hatten trotzdem Spass. Das Geburtstagskind spürte allerdings die Unzufriedenheit einzelner Gäste und war plötzlich auch ganz unmotiviert und traurig und zu guter Letzt war ich frustriert, hatte ich doch viel Herzblut in die Vorbereitung gesteckt und mich gefreut diese Party für die Kinder durchzuführen. Ich kam zum Schluss: Nie wieder. Ich wollte keine Kindergeburtstagsparty mehr organisieren.

Im Gespräch mit den Kindern stellte sich heraus, dass die Must-Haves einer coolen Party fehlten. Im Alter von sechs, sieben Jahren würden die wenigsten Kinder zu Hause mit Spielen feiern – Action sei gefragt. Worauf wir also auch ein paar Mal im Wald feierten und sogar eine Schlittelparty durchführen konnten. Auch diese Feiern habe ich in positiver Erinnerung. Allerdings war klar, Spiele will langsam niemand mehr machen, was dazu führte, dass wir für beide Kinder je eine Geburtstagsparty in Form eines Kinoabends durchführten, mit Pausenkiosk und Popcorn, Schleckzeug und alles was aus Kinderperspektive dazugehört. Die Partys kamen sowohl bei den Gästen wie auch bei den Geburtstagskindern gut an. Allerdings haben sich die Kinder trotzdem neue Partys gewünscht. Bis wann feiert man denn überhaupt «Kindergeburtstage»? Und wie, wenn nicht zu Hause?

Es kam, wie es kommen musste: Als unser Kleiner zehn Jahre alt wurde, meinte er, er würde seinen ersten runden Geburtstag gerne auswärts mit ein paar seiner Freunde feiern. Wir machten uns also auf die Suche nach geeigneten Kindergeburtstagsangeboten in Aarau und Umgebung und sind erstaunt, wie gross das Angebot tatsächlich ist. In Aarau werden Kindergeburtstage vielerorts ermöglicht, wobei für jeden Geschmack etwas dabei ist. Zum Beispiel lassen sich im Rollingrock, im Naturama oder im Bowlingcenter verschiedene Geburtstagpakete buchen. Da wir Eltern beide eher kritisch gegenüber solchen Geburtstagen eingestellt und in dieser Hinsicht sogar etwas altmodisch sind, mussten wir wieder einmal über unseren Schatten springen. Wir fanden ein sehr cooles und faires Angebot im Bowlingcenter Aarau. Ab 40 Franken kann man mit sechs Kindern eine Stunde bowlen und sie bekommen Sirup à discretion. Die leuchtenden Augen unseres Kleinen sprachen Bände, er war Feuer und Flamme für diese Idee und bastelte umgehend herzige Geburtstagseinladungen in Form einer Bowlingkugel. Bald darauf feierten wir im Bowlingcenter in Aarau Première. Die Kinder waren aufgeregt und glücklich, neben bowlen wurde lauthals Happy Birthday gesungen, viel gelacht, Kerzen ausgepustet, Kuchen gegessen und Geschenke ausgepackt. Wir Eltern hätten nicht gechillter sein können und genossen die Feier ebenfalls in vollen Zügen. Die Party war ein voller Erfolg. Wir hofften natürlich insgeheim auf die Geburt einer Tradition… die tatsächlich fast geboren ist, denn auch dieses Jahr landeten wir im Bowlingcenter, zwar mit einem anderen Paket, aber ganz ähnlichen Bedingungen. Wir mussten feststellen, auch da sind kaum Grenzen gesetzt. Geburtstage können mit viel oder wenig Aufwand vorbereitet werden, dies widerspiegelt sich auch im Deko-Aufwand, den Eltern auf sich nehmen. Aber zu guter Letzt geht es einfach darum, den Kindern eine Freude zu machen, egal ob zu Hause, auswärts, mit oder ohne Tischtuch, mit oder ohne Luftballons, Buffet mit selbstgemachten Speisen oder Berlinern aus der Tüte. Happy Kids, happy Parents, auch wenn dies heisst, feste Überzeugungen über Bord zu werfen und sich für Neues zu öffnen.

Und jetzt gibt es etwas zu gewinnen! Das Bowlingcenter in Aarau verlost ein Bowling-Kindergeburtstag. Mach mit und gewinne mit etwas Glück ein Sparpaket Plus im Wert von CHF 70. Eine E-Mail mit deinem Namen, Adresse und dem Betreff «I Love Bowlingcenter Aarau» bis Sonntag, 23. Februar 2025, 23.59 Uhr, an info@weloveaarau.ch genügt, um an der Verlosung teilzunehmen. Der oder die Gewinner:in wird am 24. Februar 2025 benachrichtigt. Viel Glück!