Wer Freude am Betrachten von Kunst hat, weiss es: Kunst löst etwas in uns aus, sie wirkt auf unsere Stimmung. Sie kann uns amüsieren, melancholisch stimmen, Freude in uns entfachen, Erkenntnisse fördern, Erinnerungen wachrufen, uns in andere Realitäten führen. Gehirnscans zeigten, dass beim Betrachten von Kunst in dem Teil des Hirns, der für Freude zuständig ist, grosse Aktivität herrscht. Kunst kann auch dazu beitragen, emotionalen Blockaden zu lösen, Einsamkeit und Ängste zu bekämpfen oder Stress abzubauen. Sie kann Hoffnung geben, regt zur Selbstheilung an und lenkt Aufmerksamkeit auf Verborgenes. Somit ist die bildende Kunst nicht nur ein Genuss für das Auge, sondern unterstützt auch emotionale Prozesse.

Die Wirkung der Kunst war und ist natürlich auch den Künstler:innen bekannt, die ihre Gefühle in ihren Werken ausdrücken. Bekannte Künstler:innen wie Edvard Munch J.M.W. Turner oder Francis Bacon verliehen ihren Emotionen, für die sie wohl keine Worte gefunden hätten, Farben und Formen.

Susie Hodge benennt zwölf emotionale Aktivitäten, welche mit Kunst gefördert werden können, darunter etwa Wut zerstreuen, Angst bezwingen, Empathie lernen, Hoffnung finden, Trauer verarbeiten oder Selbstreflexion anregen. Jeder dieser Aktivitäten ordnet die Autorin je ein Bild von sechs verschiedenen Künstler:innen zu mit einer kurzweiligen Beschreibung zur Person, zum Bild und zur Wirkung des Bildes. Insgesamt lernt die Leserin, der Leser über 70 Künstlerinnen und Künstler kennen.

Somit ist dieses Buch ein wertvoller Begleiter in vielen Situationen des Alltags, das immer wieder in die Hand genommen werden kann, je nach emotionaler Verfassung und Interesse.

Das Buch kann in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden.